ENTWICKLUNG, PLANUNG
UND UMSETZUNG VON
UNTERNEHMENSSTRATEGIEN

SYSTEMMANAGEMENT:
EINFÜHRUNG, OPTIMIERUNG
UND PFLEGE VON SYSTEMEN

SCHULUNGEN,
WORKSHOPS
UND TRAININGS

PROZESSMANAGEMENT,
KRISENMANAGEMENT
UND TROUBLESHOOTING

Neue Information zur ISO 9001 Revision

ISO 9001 Revision 2025/2026: Überblick über alle wichtigen Neuerungen

 

 

1. Zeitplan der ISO 9001 Revision

  • Startschuss der Überarbeitung: Ende 2023 begann offiziell die Arbeit an der ISO 9001 Revision.
  • Geplanter Abschluss: Zunächst war 2025 im Gespräch. Experten gehen aber zunehmend davon aus, dass die finale Veröffentlichung erst 2026 erfolgt.
  • Übergangsfrist: Nach Veröffentlichung der neuen Version wird es erfahrungsgemäß eine Übergangsphase (rund drei Jahre) geben, um von ISO 9001:2015 auf ISO 9001:2026 umzusteigen.

Damit Unternehmen rechtzeitig handeln können, ist es ratsam, sich bereits jetzt mit den geplanten Anforderungen auseinanderzusetzen und erste Vorbereitungen zu treffen.


2. High Level Structure und Dokumentation

  • Beibehaltung der High Level Structure: Die Norm behält ihren 10-Kapitel-Aufbau (Abschnitte 0 bis 10) bei, was die Integration mit anderen ISO-Normen wie ISO 14001 oder ISO 45001 weiterhin erleichtert.
  • SMART-Norm und digitale Verfügbarkeit: Im Rahmen des ISO-“SMART Standards”-Projekts wird ISO 9001 so entwickelt, dass digitale QM-Tools die Inhalte leichter verarbeiten können.
  • Dokumentierte Information: Grundsätzlich bleibt das Prinzip der „dokumentierten Informationen“ bestehen. Allerdings könnten zusätzliche Nachweise erforderlich werden (z.B. zum Thema Klimarisiken, Ethik oder Unternehmenswerte).

Tipp: Achte darauf, Deine internen Prozesse und bestehende Dokumentation so zu gestalten, dass Du flexibel neue Themen integrieren kannst.


3. Führung, Werte und Qualitätskultur

  • Erweiterte Verantwortung der obersten Leitung: Die Geschäftsführung soll künftig deutlicher für Ethik, Integrität und eine positive Qualitätskultur einstehen.
  • Stärkung der Qualitätskultur: Die Mitarbeiterbeteiligung und die Verankerung von Qualität als Unternehmenswert gewinnen an Bedeutung. Dies erfordert stärkere Kommunikation, Motivation und Ressourcen seitens des Managements.
  • Integrität und Governance: ISO 9001 wird künftig Aspekte guter Unternehmensführung (Governance) und Compliance aufgreifen, sodass Führungskräfte aktiv für ein wertorientiertes, rechtskonformes Qualitätsmanagement sorgen müssen.

4. Kundenorientierung und Stakeholder- 
    Anforderungen

  • Kundenbedürfnisse und Kundenzufriedenheit: Bereits heute ein Kernpunkt der Norm – künftig dürfte der Fokus noch stärker auf Customer Experience liegen.
  • Interessierte Parteien (Stakeholder): Unternehmen müssen bei der Kontextanalyse (Kapitel 4) nicht nur den Markt, sondern auch gesellschaftliche Anforderungen (z.B. Nachhaltigkeit, ethisches Handeln) intensiver berücksichtigen.
  • Erweiterung des Kontextes: Klimawandel, globale Krisen und technologische Umbrüche wirken sich direkt auf Strategien, Prozesse und somit auf das Qualitätsmanagement aus.

Merke: Eine vorausschauende Betrachtung aller relevanten Stakeholder ist essenziell, um langfristig erfolgreich zu agieren.


5. Risikomanagement und Chancen

  • Deutliche Trennung von Risiken und Chancen: Wo ISO 9001:2015 Risiken und Chancen noch gemeinsam behandelt, soll die neue Version klarere Vorgaben für beide Bereiche liefern.
  • Tiefergehender risikobasierter Ansatz: Ein robustes Risikomanagement rückt in den Vordergrund; Resilienz und Umgang mit Veränderungen (Change-Management) werden stärker gefordert.
  • Chancen nutzen: Zusätzlich zu klassischen Risikoplänen soll der strategische Umgang mit Chancen (z.B. neue Märkte, Innovationen) deutlicher hervorgehoben werden.

Gerade in turbulenten Zeiten kann ein strukturiertes Risk & Opportunity Management zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden.


6. Prozessmanagement und
    Lieferantenintegration

  • Prozessorientierter Ansatz bleibt: Unternehmen sollen weiterhin ihre Geschäftsprozesse definieren, steuern und laufend verbessern.
  • Stärkerer Fokus auf Lieferantenmanagement: Kapitel 8.4 (extern bereitgestellte Prozesse, Produkte und Dienstleistungen) wird ausgebaut, um Lieferkettenqualität sicherzustellen.
  • Resilienz in der Supply Chain: Die Norm wird Anforderungen an Risikobewertung und Absicherung von Lieferanten vertiefen, sodass Materialengpässe und Unterbrechungen proaktiv gemanagt werden.

Gerade in global vernetzten Märkten ist das Supply-Chain-Management ein zentraler Erfolgsfaktor für Qualitätskonstanz.


7. Digitalisierung und Wissensmanagement

  • Integration neuer Technologien: Anforderungen an Datensicherheit, Automatisierung und den Einsatz von KI im Qualitätsmanagement rücken in den Fokus.
  • Organisatorisches Wissen: Abschnitt 7.1.6, der das Management von Wissen regelt, wird erweitert. Unternehmen sollen klarer definieren, welches Wissen entscheidend für Qualität und Innovationsfähigkeit ist.
  • Kompetenz und Schulungen: Die digitalen Kompetenzen der Mitarbeiter gewinnen an Relevanz. Gezielte Weiterbildungen zum Umgang mit neuen Technologien und Prozessen werden wichtiger.

8. Nachhaltigkeit (ESG) und Klimawandel

  • Einbindung von ESG-Aspekten: Umwelt, Soziales und Governance sollen stärker in das Qualitätsmanagementsystem integriert werden – ohne ISO 14001 zu ersetzen.
  • Klimarisiken und Klimaschutzmaßnahmen: Organisationen werden voraussichtlich verpflichtet, Reaktionen auf Klimawandel und dessen Auswirkungen in ihrer strategischen Planung zu berücksichtigen.
  • Auswirkungen auf Lieferketten: Neben Umweltthemen können auch soziale und ethische Anforderungen an Lieferanten in den Fokus rücken.

Gerade in Zeiten steigender Sensibilität für Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung verschafft ein nachhaltiges Qualitätsmanagement Mehrwert für Kunden und Stakeholder.


Wie sie sich optimal vorbereiten

  1. QM-Struktur überprüfen: Nutze die High Level Structure, um bereits jetzt mögliche Ergänzungen zu integrieren.
  2. Risikomanagement ausbauen: Implementiere ein umfassendes System zur Risikobewertung, das auch Klimarisiken und Lieferantenausfälle berücksichtigt.
  3. Stakeholder- und Kontextanalyse erweitern: Beziehe Kunden, Mitarbeiter, Gesellschaft und Klimawandel konsequent in Deine Planungen ein.
  4. Digitale Lösungen nutzen: Evaluiere Tools, die Deine Prozesssteuerung und Dokumentation automatisieren bzw. besser integrieren können.
  5. Qualitätskultur stärken: Baue eine werteorientierte Führung und motiviere Mitarbeiter, sich aktiv an Verbesserungsprozessen zu beteiligen.

www.structure-consultancy.com verwendet Cookies, um unseren Service ständig zu verbessern. Wenn Sie hier fortfahren, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.